Das Heckrind

 

Das Heckrind ist eine Abbildzüchtung des ursprünglich in Europa lebenden Auerochsen oder Ur. Die Rasse entstand in den 1920er Jahren durch die Brüder Heinz und Lutz Heck, die aus verschiedenen Hausrindrassen ein dem Ur äußerlich ähnliches Rind hervorzubringen versuchten.

Bedeutende Ausgangsrassen waren zum Beispiel Korsisches Rind, Hochlandrind, Ungarisches Steppenrind und spanisches Kampfrind. Im Phänotyp ist das Heckrind bis heute sehr heterogen und die Ursprungsrassen kommen in mehr oder weniger starker Ausprägung immer wieder durch.

 

Dennoch lässt sich ein deutlicher Geschlechtsdimorphismus verzeichnen, insofern auf selektive Zucht geachtet wurde. Dabei sind die Bullen stets größer als Kühe und von schwarzer bis dunkelbrauner Färbung mit einem hellen Aalstrich, sowie einer weißen Behaarung um das Flotzmaul. Kühe sind deutlich heller und tragen zumeist einen braunen Sattel auf dem Rücken. Die Kälber werden braun geboren und färben sich in den ersten Monaten um.

 

Heckrinder zählen zu den Robustrindern, die im Winter ein dichtes, stumpfes Winterfell entwickeln, das sie vor Temperaturen bis -25°C schützt. Im Sommer ist das Fell kurz und glänzend, wobei es auch hier Ausnahmen gibt. Wie andere Robustrassen, ist das Heckrind kankheitsresistent, widerstandsfähig und kältetolerant. Es eignet sich somit hervorragend für die ganzjährige Freilandhaltung.

 

Seit den 1980er Jahren wird das Heckrind in Naturschutzprojekten zur Landschaftspflege eingesetzt und gleichzeitig dessen Fleisch vermarktet.