Das polnische Konik
Das Konik stammt von sehr robusten, polnischen Bauernpferden ab. Diese Arbeitspferde lebten zum großen Teil ohne Stall und Kraftfutter und waren dadurch nicht nur besonders anspruchslos, sondern auch leistungsfähig und langlebig.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde das wissenschaftliche Interesse an den Bauernpferden geweckt, denn man ging davon aus, dass sie ein direkter Nachkomme des Tarpans (Mittel- und Osteuropäisches Wildpferd) sind. In diesem Glauben wurden Pferde, die dem Tarpantyp am nächsten standen, bei den Bauern aufgekauft und für die nun entstehende Konikzucht verwendet. Der Begriff Konik (poln. für „Pferdchen“) wurde durch den Landwirtschaftsprofessor Tadeusz Vetulani geprägt, der maßgeblich zur Popularisierung der Rasse beitrug.
Im Laufe der Zeit entstanden eine Vielzahl an Konikgestüten, darunter auch eine große Zahl sogenannter Wildbahngestüte, in denen die Koniks im natürlichen Herdenverband lebten. Während des zweiten Weltkrieges kam die Konikzucht fast zum erliegen, denn ein Großteil der Pferde wurde nach Deutschland evakuiert. Mit dem Ende des Krieges wurde die Zucht neu geordnet und einige der Tiere als neuer Grundstock zurückgeholt.
Mittlerweile haben genetische Studien gezeigt, dass es sich beim Konik nicht um eine überlebende Form des Tarpans handelt, sondern lediglich um eine alte, polnische Landrasse.
Koniks sind zumeist Rappfalben mit dunklem Aalstrich und dunklen Beinen. Häufig weisen sie an den Beinen auch eine Zebrastreifung, sowie auf dem Widerrist ein Schulterkreuz auf. Neben den „mausgrauen“ Falben, gibt es gelegentlich auch Rappen und Fuchsfalben.
Auf Grund seiner Robustheit findet das polnische Konik nicht nur Anwendung in der Landwirtschaft, sondern auch in zahlreichen Naturschutzprojekten, wo sie im natürlichen Herdenverband leben und zur Landschaftspflege eingesetzt werden.
Das Konik ist eine überaus menschenfreundliche Pferderasse und zeichnet sich durch ein ruhiges, genügsames und williges Wesen aus.